Kwahu kommt aus der Zucht von Ines Eisold in Ahrensfelde-Mehrow in Brandenburg und war Auktionsspitze auf der Fohlenversteigerung 2016 in Neumünster. Dort wurde er an das Hofgut Rosenau in Dreieich bei Frankfurt am Main zugeschlagen und wuchs als Hengstanwärter in Schäplitz, Sachsen-Anhalt, auf.
Der schwarzbraune Junghengst, der auf der Körung in Neumünster nach der Pflastermusterung wegen eines akuten Hufgeschwürs ausschied, galt schon auf dem Hengstmarkt aufgrund seines Auftritts bei der Vorauswahl und auf dem Dreieck als Prämienfavorit und wurde dieser Einschätzung auch bei einem Sonderkörtermin wieder gerecht. Die Körkommission, bestehend aus Gisela Gunia, Dr. Hans-Peter Karp, August Camp und dem Zuchtleiter Lars Gehrmann, verlieh dem Hengst eine Körprämie, was laut Vorstandsbeschluss seit einigen Jahren auch bei solchen Terminen möglich ist.
Schon nach dem Hengstmarkt hatte Kwahu in die Besitzergemeinschaft Margit Eisner und Wolfgang Diehm gewechselt. In 2020 war der 14-Tage-Test geplant, um die Voraussetzungen für den Deckeinsatz zu erhalten, doch infolge der Coronavirus-Pandemie waren die Hengstleistungsprüfungen ausgefallen. Nun wurde Kwahu vorläufig in das Hengstbuch I eingetragen. Sobald es möglich ist, wird der Hengst aber alle notwendigen Eigenleistungsnachweise gemäß Zuchtverbandsordnung (ZVO) nachholen.
Der Zuchtleiter beschreibt den Hengst wie folgt: „Ungemein typstark und ausdrucksvoll aufgemachter Prämienhengst, der sich im geschlossenen Rahmen mit viel Aufmachung und stabiler Oberlinie präsentiert. Dazu gehört ein guter Halsansatz, eine ausgeprägte Sattellage und eine wohlgeformte Hinterhand. Das Fundament ist leicht, die Hufe sind noch zum Körper passend. Der Schritt ist geregelt und raumgreifend. Herausragend ist die Antrittsstärke und die Bewegungsmechanik im Trab und Galopp, sowie das natürliche Bergauf, wobei die Schulterfreiheit aus dem Oberarm spektakulär ist. Durch seinen Körperschluss bleibt das Hinterbein unter dem Schwerpunkt. Auch beim Freispringen bewegt er sich mit Übersicht und Art durch den Körper.“
Während der Hengstpräsentation auf der Frühjahrskörung in Münster-Handorf 2019 stellte Lars Gehrmann den Prämienhengst erneut vor: „Das ist ein außergewöhnlicher Millennium-Sohn, der über Münchhausen auf der Mutterseite eine genetische Idealverbindung in seinem Pedigree trägt.“ Der Zuchtleiter schwärmte weiter: „Diese Grundrittigkeit, diese Leistungsbereitschaft und auch die Bewegungsgüte sind entsprechend beeindruckend.“
Sein erster Fohlenjahrgang in 2020 überzeugt auf ganzer Linie. Unter seinen Nachkommen ist mit Top Secret ein Hengstanwärter, wie er im Buche steht. Der braune Sohn aus der Tacco von E.H. Cadeau stammt aus der Zucht von Familie Gellhaar aus Steinau. Der Hengst war zweitteuerstes Fohlen der Trakehner Auktion und bester Hengst auf der Eintragung in Hörstein. Auf dem Fohlenchampionat in Rheinland-Pfalz stellte der Youngster außerdem den Sieger bei den Hengstfohlen. Der Champion 2020 kommt aus der Staatsprämien-, Prämien- und Elitestute Acelya und wurde von Bernd Eisenmenger aus Bubenheim gezogen.